Dr. Susanne Randhage

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Schlossstr. 13 | 06567 Bad Frankenhausen

www.regionalmuseum-bfh.de

Teilnehmerin von MUSEALOG 2019

Museum Nordenham

Hansingstraße 18 | 26954 Nordenham

Kursbuch MUSEALOG 2019

MUSEALOG verschaffte mir eine solide Basis

Nach dem Studium der Kunstgeschichte (sowie der Alten Geschichte und Ägyptologie) an der Universität Göttingen galt es, sich in Bezug auf eine zukünftige Tätigkeit zu orientieren. Als sich dann auch das Promotionsverfahren dem Ende zuneigte, stand dem Übergang ins aktive Berufsleben nicht mehr viel im Weg. Doch direkt von der Uni kommend und mit nur einer Handvoll praktischer Erfahrungen, war das gar nicht so einfach. Bei der Recherche nach möglichen Optionen stieß ich auf MUSEALOG. Da ich schon immer gern in den musealen Bereich einsteigen wollte, war die Bewerbung bei MUSEALOG ein wichtiger Schritt auf diesem Weg und auch noch aus heutiger Sicht eine gute und richtige Entscheidung.

Besonders beeindruckt war ich von der guten Organisation und den durchstrukturierten Seminaren in Oldenburg. Das praktische Rüstzeug erwarb ich mir dann im Museum Nordenham. Von dessen Direktor, Dr. Timothy Saunders, und dem gesamten Team wurden wir MUSEALOGen herzlich aufgenommen und sofort mit in die täglichen Museumsarbeiten einbezogen. Hier erhielten wir nicht nur Einblick in alle Bereiche, z.B. Ausstellungsvorbereitung und -aufbau oder auch Museumspädagogik, sondern wurden direkt mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten betraut und arbeiteten ebenso selbständig wie hauptverantwortlich an eigenen Projekten. Mein Projekt im Museum Nordenham war die Erstellung und Umsetzung eines Ausstellungskonzepts zur Nordenhamer Künstlerin Emy Rogge. Parallel zur Ausstellungseröffnung sollte Nordenham auch als Standort der Initiative frauenORT NIEDERSACHSEN eröffnet werden. Durch dieses Doppelprojekt und die Arbeit mit dem TourismusMarketing Niedersachsen erhielt ich ebenso Einblicke in die Tätigkeitsfelder Tourismus und Marketing, die mich auch heute noch bei der täglichen Arbeit begleiten.

Nachdem ich die Ausbildung zur Referentin für Sammlungsmanagement und Qualitätsstandards in Museen erfolgreich abgeschlossen hatte, hieß es erneut, Bewerbungen schreiben. Doch konnte ich nun sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrungen in der Museumsarbeit nachweisen. Daraufhin verliefen viele Vorstellungsgespräche positiv. Nur wenige Monate nach MUSEALOG begann ich ein Volontariat im Regionalmuseum Bad Frankenhausen. Neben dem Museum blickt auch die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück und ist kulturell sehr breit aufgestellt. Bad Frankenhausen ist eine Kurstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und touristischen Angeboten. Das Regionalmuseum bietet neben ständig wechselnden Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themen und Genres eine ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte, zum Kur- und Badewesen, zur Salzgeschichte, zur Knopfherstellung, zum Bauernkrieg sowie zur lokalen Natur und Tierwelt.

Die Tätigkeit als Volontärin komplettierte meine bisherigen Kenntnisse und Erfahrungen, da ich auch hier von Anfang an sehr selbständig an eigenen Aufgaben und Projekten arbeiten konnte. Von der Objektrecherche über die gesamte Ausstellungsarbeit bis hin zu musealer Verwaltungsarbeit oder der unumgänglichen Drittmittelakquise u.v.a. gestaltete sich mein Alltag sehr spannend und abwechslungsreich. In einem Museum mit nur drei wissenschaftlichen Mitarbeitern, den Leiter des Museums mit eingerechnet, muss man in allen Bereichen tätig sein können und sich jederzeit neuen Herausforderungen stellen. Daher kamen nach und nach noch weitere Aufgaben auf mich zu, die ich gerne übernahm und weiter ausbaute. So beschritt das Regionalmuseum nun auch den Weg in die sozialen Medien und konnte damit die Werbung in eigener Sache erfolgreich vorantreiben. Neben den verschiedensten Ausstellungen und Vorträgen, die wir mit unserem kleinen Team meistern, kommen auch museumspädagogische Angebote und zahlreiche Veranstaltungen hinzu, die wir Hand in Hand vorbereiten und durchführen. In Ergänzung zum musealen Arbeiten sind es das kulturelle Veranstaltungsmanagement, die Museumspädagogik, das digitale Arbeiten, die finanzielle Verwaltung des Museumshaushalts und das touristische Marketing, die als einzelne Bausteine dann die Gesamtheit meiner Museumstätigkeit ausmachen.

Dieses breitgefächerte Aufgabenspektrum und die gesammelte Erfahrung, dank MUSEALOG aus nunmehr zwei Museen, führten direkt im Anschluss an das Volontariat zu einem dreijährigen Vertrag als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Mit der Aussicht auf eine mögliche Entfristung dieser Stelle blicke ich auf meinen bisherigen Werdegang seit MUSEALOG zurück und sehe, wie viel in relativ kurzer Zeit mit einer soliden Basis erreicht werden kann.

Dr. Susanne Randhage, Juni 2025